Info III


Neurogene Schluckstörungen bei Kindern -

Diagnostik und Therapien

 

In den ersten Lebensjahren sind neurogene Saug- und Schluckstörungen nicht selten, besonders bei Problemkindern z.B. mit kongenitalen Syndromen, mit perinatalen Komplikationen usw.. Durch die großen Fortschritte der Neonatologie überleben immer mehr Kinder; mit den modernen Angeboten der Rehabilitationsmedizin werden ihre Entwicklungschancen vergrößert. Unter diesen Angeboten spielen die Hilfen für Saug- und Schluckstörungen eine wichtige Rolle. Im Gegensatz zu Jugendlichen und Erwachsenen mit erworbenen Schluckstörungen müssen Diagnostik und Therapie beim Säugling und Kleinkind weitgehend auf aktive Mitarbeit des kleinen Patienten verzichten. Ältere Kinder und Jugendlichen können zunehmend „mitarbeiten“, so dass Elemente der Dysphagie- Therapie von Erwachsenen hinzukommen.

 

Folgende Themenkomplexe werden behandelt:

 

.A. Einführung: Erkrankungen und Syndrome, bei denen Schluckstörungen auftreten können, werden vorgestellt. Außerdem: Abgrenzung oropharyngealer Dysphagien gegenüber Fütterstörungen mit psychologischer Komponente; physiologischer und pathologischer Schluckablauf. 

 

.B. Klinische Diagnostik von Schluckstörungen im Säuglings- und Kindesalter: An erster Stelle stehen die Anamnese und die klinische Beobachtung. Bei älteren Kindern können gezielte Funktionsprüfungen der am Schluckablauf beteiligten Organe sowie Schluckproben mit verschiedenen Konsistenzen durchgeführt werden. Bei Säuglingen hingegen stehen die Beobachtung von Spontan- und Funktionsbewegungen der Mundorgane im Vordergrund (u.a. Schluckgeräusche).

Dabei gilt es, verschlechternde und verbessernde Faktoren durch genaue Beobachtung diagnostisch zu nutzen, z.B. die Körperhaltung, die Art der Flaschen- oder Löffelgabe usw., und Umgebungsfaktoren wie Ruhe, Einbeziehen des Kindes in den sozialen Kontext der Nahrungszubereitung und -aufnahme usw.

 

.C. Eine objektive/apparative Diagnostik kann z.B. notwendig werden:

- wenn klinische oder/und anamnestische Hinweise auf eine Aspiration vorliegen

- wenn der Pathomechanismus der Schluckstörung durch die rein klinische Beobachtung unklar bleibt

- bei Therapieresistenz, u.a.

Die beiden hauptsächlichen Diagnoseverfahren werden - im Hinblick auf die ableitbaren medizinischen und therapeutischen Konsequenzen - besprochen:

Endoskopische Schluckuntersuchung (FEES) und hoch auflösende Röntgenkinematographie des Schluckaktes (VFSS)

Nicht nur Fragen der Penetration/Aspiration und ihres Typs und Schweregrades lässt sich so klären, sondern auch Differenzierungen der sensorischen und motorischen  Komponenten, jeweils mit therapeutischen Konsequenzen.

 

.D. Die Therapiemöglichkeiten umfassen besonders das Castillo-Morales® Konzept (mit orofazialer Therapie), funktionelle Dysphagietherapie, F.O.T.T., diätetische Kostformanpassungen, Therapien nach Pörnbacher (NEPA), Bobath, Padovan, Haberfellner usw. Die entsprechenden Therapie-Prinzipien werden angesprochen, sowie Indikationen; zudem ein Ausblick auf die psychogene Essstörung und ihre Behandlung. Wichtige Elemente der Therapie-Prinzipien sollen im Rahmen von Selbsterfahrung erlebt werden.

Termin: Samstag  ......,  10.00-17.30

Ort:  Deutsche Akademie für Entwicklungsförderung und Gesundheit des Kindes und Jugendlichen e.V. , Heiglhofstr. 65, 81377 München
Anmeldung:  info@daer.de, info@akademie-muenchen.de, Tel 089-72496811

Teilnehmer: Logopäden, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Ärzte, Zahnärzte/Kieferorthopäden usw.

Referent: Dr. Limbrock, Kinder- und Jugendarzt, Rehabilitationswesen, Castillo Morales®-Lehrtherapeut

 

Letztes update der Seite: December 25 2016 19:29:56.